So landeten große Kohlenstoff-Mengen auf dem Meeresgrund (Grafik: K. Yasukawa)
Tokio (pte/22.12.2017/06:10) Forscher der University of Tokyo
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haben ein Klimarätsel gelöst und damit die Voraussetzung geschaffen,
den heutigen Klimawandel aufzuhalten. Vor 52 bis 56 Mio. Jahren, im
Eozän, endete die Erderwärmung relativ plötzlich. Der Grund dafür war
ein dramatisches Wachstum von marinen Pflanzen. Diese benötigten
gewaltige Mengen an CO2, das sie der Luft entzogen. Die Konzentration
des Klimagases sank, sodass die Erde Wärme abstrahlen konnte und sich
abkühlte.
Ozeane nahmen Klimagase auf
Laut den Tokioter Professoren Kazutaka Yasukawa und Yasuhiro Kato
könnten die neuen Erkenntnisse helfen zu verstehen, wie genau die von
Menschen verursachten CO2-Emissionen die Umwelt und die geochemischen
Kreisläufe beeinflussen, also den Austausch von Elementen zwischen
Ozean, Luft und der oberflächennahen Erdschicht.
Das frühe Eozän war die wärmste Periode im Tertiär, dem Erdzeitalter,
das von 66 bis 2,5 Mio. Jahren vor unserer Zeitrechnung dauerte. Dazu
kamen mehrmalige Ausbrüche unterseeischer heißer Quellen, die zur
Bildung von Bariumsulfit führten. Die Ozeane nahmen das Klimagas
vermehrt auf, sodass das Pflanzenwachstum im Wasser angeregt wurde.
Diese benötigten immer mehr CO2, sodass auf Dauer die Konzentration in
der Atmosphäre abnahm. Absterbende Pflanzen zerfielen. Der entstehende
Kohlenstoff sank gemeinsam mit den Bariumsulfatkristallen, die in Wasser
nahezu unlöslich sind, auf den Meeresgrund.
Dauerhaft gebundener Kohlenstoff
Yasukawa und Kato zogen ihre Schlüsse aus Bohrkernen, die früher im
Indischen Ozean gezogen worden waren. Die Analyse der Proben zeigte
zahlreiche Konzentrationszunahmen an Kohlenstoff. Die Forscher
analysierten die Daten zusätzlich mit einer Statistikmethode. Dabei kam
heraus, dass die Zunahme an Biomasse durch die Aufnahme von
überschüssigem CO2 dafür gesorgt hat, dass das Klimagas dauerhaft im
Meer verblieb.
"Wir Menschen emittieren derzeit große Mengen an Klimagas.
Vorherzusagen, wie sich das auf das Klima in den nächsten Tausenden
Jahren auswirkt, ist sehr schwer. Der Schlüssel dazu ist das Verstehen
der Ursachen der früheren Klimaveränderungen", sagt Yasukawa. Er hoffe,
er finde Hinweise darauf, was die Menschen heute gegen den Klimawandel
tun können.