Wärmepumpe macht CO2-Einfangen günstiger
Energieaufwand für Reinigung industrieller Abgase sinkt massiv
Zementwerk: Das stößt viel CO2 aus (Foto: Kåre Helge Karstensen, sintef.no)
Trondheim (pte/28.05.2018/06:05) Das Einfangen von CO2 aus
industriellen Abgasen, wie beispielsweise bei der Zementerzeugung, ist
aufwendig und teuer. Wärmepumpen können helfen, den Vorgang deutlich
günstiger zu machen, so das norwegische Forschungsinstitut SINTEF
http://sintef.no/en
. Denn mit einer neuen Technologie, die Wärme- und Vakuumpumpe
kombiniert, lasse sich der Energieaufwand für den Vorgang um drei
Viertel reduzieren.
Mit Abwärme klimafreundlich
Die Zementherstellung ist für etwa sechs Prozent des globalen
CO2-Ausstoßes verantwortlich. Das ist mehr als alle Flugzeuge der Welt
zusammen. Daher gibt es in Norwegen Bestrebungen, Zement emissionsfrei
und somit klimafreundlich zu fertigen. Doch gängige Methoden zur
Abgasfilterung sind nicht zuletzt aufgrund eines hohen Energiebedarfs
teuer. Eben da setzt die Technologie SARC ("Swing Adsorption Reactor
Cluster") an, an der SINTEF mit internationalen Partnerinstituten
arbeitet. Im Prinzip geht es darum, jene Wärme sinnvoll zu nutzen, die
beim chemischen Einfangen von CO2 aus Abgasen entsteht.
Das Einfangen von CO2 ist nämlich eigentlich ein Vorgang in zwei
Schritten. Zuerst wird das CO2 aus den zu reinigenden Abgasen chemisch
gebunden, dann kontrolliert aus dem Filtermedium entfernt. Dieser zweite
Schritt ist wesentlich energieaufwendiger. Doch durch eine kluge
Kombination von Wärme- und Vakuumpumpe ist es möglich, den zweiten
Vorgang mithilfe der Abwärme aus dem ersten zu betreiben. Aktuellen
Berechnungen von SINTEF und dem Polytechnikum Mailand http://polimi.it/en zufolge reduziert das die Energiemenge, die für die Abgasreinigung aufgewendet werden muss, letztlich um drei Viertel.
Einfacher und vielseitiger Weg
Ein Vorteil des SARC-Verfahrens ist laut SINTEF, dass beide Pumpen
elektrisch betrieben werden. Das mache es im Vergleich zu anderen
Technologien einfach, existierende Abgasquellen mit einem Filtersystem
nachzurüsten. Die Lösung ist dem Forschungsinstitut nach für ein breites
Spektrum an Wirtschaftszweigen geeignet. Derzeit wird an einer
Abschätzung gearbeitet, was die Integration der SARC-Technologie in der
Zementherstellung, in der Müllverbrennung sowie bei Kohlekraftwerken
kosten würde.
(Ende)
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