Tierwelt kapituliert vor Extremtemperaturen
Kaum oder nur unzureichende Anpassung an hÀufig stark schwankende Wetterbedingungen
Frosch: Tierwelt kÀmpft mit Klimawandel (Foto: pixabay.com, cocoparisienne)
Wien (pte/25.05.2020/10:30) Vögel und SĂ€ugetiere reagieren auf schwankende Temperaturen angesichts des Klimawandels wĂ€hrend ihrer Entwicklung im Ei oder Mutterleib beziehungsweise bis zum Erreichen des Erwachsenenalters Ă€hnlich empfindlich. "In einigen FĂ€llen fĂŒhren Ănderungen der Temperatur vor und nach der Geburt dazu, dass Organismen in der Lage sind, sich im Erwachsenenalter besser an die thermische Umgebung anzupassen. In anderen FĂ€llen scheint die Entwicklungstemperatur jedoch die Temperaturtoleranz spĂ€ter im Leben zu beschrĂ€nken", so Sylvain Giroud von der Vetmeduni Vienna
http://vetmeduni.ac.at .
Dauer und Höhe entscheidend
Laut der neuen Studie der Wiener Forscher ist die Tierwelt gegenwĂ€rtig nur unzureichend an Extremtemperaturen angepasst. Zwar deuten einige Studien den Experten nach darauf hin, dass niedrige Temperaturen wĂ€hrend der Entwicklungszeit den Einsatz energiesparender Strategien wie Hypometabolismus erhöhen und die FĂ€higkeit zur Aufrechterhaltung der Normaltemperatur verbessern. Und: Analog dazu scheint durch hohe Temperaturen wĂ€hrend der Entwicklungszeit die Toleranz gegenĂŒber warmen Umweltbedingungen zu steigen.
Immer hĂ€ufiger auftretende extreme Wetterereignisse könnten diesem Mechanismus laut den Forschern aber einen Strich durch die Rechnung machen, da sich die Tiere im Laufe der Evolution - aufgrund mangelnder Notwendigkeit - an hĂ€ufig stark schwankende Wetterbedingungen nicht oder nur unzureichend angepasst haben. Den Ergebnissen der Studie nach entscheiden zudem der Zeitpunkt, die Dauer und die Höhe der Temperatur wĂ€hrend des Heranwachsens darĂŒber, wann eine thermische Belastung statt zu einer verbesserten zu einer eingeschrĂ€nkten AdaptionsfĂ€higkeit an Extremtemperaturen fĂŒhrt.
Weitere Studien sind erforderlich
Genaue Daten sind jedoch insbesondere fĂŒr SĂ€ugetiere und fĂŒr die postnatale Periode den Wissenschaftler zufolge bisher kaum vorhanden. Giroud betont, dass deshalb neue Studien dringend erforderlich sind: "Das richtige VerstĂ€ndnis der Ontogenese und AkklimatisierungskapazitĂ€t sowie der Temperaturtoleranz ist der SchlĂŒssel zur Vorhersage, wie Individuen und Populationen auf die Herausforderung des Klimawandels und der damit verbundenen zunehmend extremen Wetterbedingungen reagieren werden."
Der Artikel "Lifelong effects of thermal challenges during development in birds and mammals" ist in "Frontiers in Physiology" erschienen und hier online abrufbar: http://bit.ly/2TyArbO
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