Ransomware-Angriff: Drei von vier Firmen betroffen
Schadenssumme beläuft sich pro Unternehmen auf mehr als 750.000 Euro
Datenklau: Viele Unternehmen werden zur Beute (Antje Delater, pixelio.de)
Mountain View/Köln (pte/27.03.2018/13:30) 70 Prozent und damit
fast drei Viertel der Unternehmen in Deutschland wurden in den
vergangenen zwölf Monaten Opfer eines Ransomware-Angriffs. Der Großteil
der Firmen wurde im Schnitt sechsmal von Cyber-Erpressern attackiert.
Dabei verursachten die Verschlüsselungs-Angriffe Kosten von rund 750.000
Euro pro Unternehmen, wie eine Studie des Endpunktschutz-Spezialisten
SentinelOne
https://sentinelone.com zeigt.
Mitarbeiterdaten bleiben Hauptziel
Der Vergleich mit den Daten des Jahres 2016 zeigt eine Zuspitzung der
Bedrohungslage. Gaben 2016 "nur" rund die Hälfte der deutschen
Unternehmen (51 Prozent) an, innerhalb eines Jahres Ransomware zum Opfer
gefallen zu sein, ist dieser Wert in den vergangenen 15 Monaten um fast
20 Prozent angestiegen. Nicht verändert hat sich indes der Hauptfokus
der Cyber-Kriminellen: Laut den Befragten haben es die Angreifer noch
immer vornehmlich auf Mitarbeiterdaten abgesehen (2018: 49 Prozent;
2016: 57 Prozent).
Hauptschuld für das erfolgreiche Eindringen von Ransomware in die
Unternehmenssysteme haben vor allem die Mitarbeiter - rund jeder zweite
Befragte nennt hier Nachlässigkeit auf Seiten von Beschäftigen.
Unterstützt wird dies durch die Tatsache, dass Phishing über E-Mail oder
Social Media mit 76 Prozent als häufigstes Einfallstor für
Cyber-Erpresser angegeben wurde. Aber auch im Einsatz unzureichender
Antivirus-Lösungen, die die Ransomware nicht stoppen konnten, sehen rund
vier von zehn der Security-Verantwortlichen in Deutschland den Grund,
warum ihr Unternehmen zum Ransomware-Opfer wurde.
Jedes dritte Unternehmen zahlt Lösegeld
Um möglichst schnell wieder ohne Einschränkungen arbeiten zu können,
geht knapp jedes dritte Unternehmen in Deutschland (29 Prozent) auf die
Lösegeldforderungen der Kriminellen ein - und das, obwohl
Sicherheitsexperten und auch die Polizei davon abraten. Dass dies jedoch
keine Garantie für eine unkomplizierte Entschlüsselung der Daten ist,
mussten viele Unternehmen schmerzlich erfahren: 61 Prozent gaben an,
dass die Daten trotz Begleichung des geforderten Betrages verschlüsselt
blieben und 32 Prozent erlebten, dass vertrauliche Daten nach der
Lösegeldzahlung veröffentlicht wurden. Knapp die Hälfte der Betroffenen
hat nach dem ersten Geldtransfer weitere Lösegeldforderungen erhalten.
Aus Sicherheits-Sicht hatten die Ransomware-Angriffe aber auch
positive Folgen: So haben 71 Prozent der Betroffenen ihre Ausgaben für
IT-Sicherheit nach einem Angriff erhöht, 44 Prozent gaben an, fortan
Maßnahmen zur Risikominderung fokussieren zu wollen. Generell sehen die
deutschen Sicherheitsexperten positiv in die Zukunft. So sind 91 Prozent
zuversichtlich, dass sie Ransomware-Angriffe fortan besser abwenden
können. Ein Hauptgrund für diesen Optimismus dürfte dabei die Tatsache
sein, dass sie traditionelle, signaturbasierte Antivirus-Lösungen durch
fortschrittliche Endpunkttechnologie ersetzt haben.
(Ende)
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