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Personalexperten warnen vor Hire and Fire-Taktik PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Alois Gmeiner   
Mittwoch, den 01. Juli 2009 um 09:55 Uhr

Wien (pts/01.07.2009/09:55) - Die Zeit für dieses Expertengespräch war reif. Massenentlassungen und zehntausende Österreicher auf Kurzarbeit. Mag. Ernst Patka, Geschäftsführer der Wiener Steuerberatungs Kanzlei Steuer und Service http://www.steuer-service.at , lud namhafte Personalexperten zur Diskussion mit dem Titel: Henker oder Lenker? Personalchefs als Krisenmanager. Und siehe da, Personalverantwortliche aus großen österreichischen Betrieben folgten der Einladung. Schon das Eröffnungsstatement von Mag. Patka hatte es in sich: Mag. Patka: "Ist jede Maßnahme im Personalbereich, die derzeit gesetzt wird, auch wirklich eine die einer gewissen Logik entspringt, oder sind es nur mehr reine Konzernvorgaben die von den Personalmanagern exekutiert werden."

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Mag. Patka bekam die Antwort umgehend, vom Manager der Semperit Reifen GmbH, Heinrich G. Ruf, der von der Entlassung seiner Mitarbeiter und der Schließung des Werkes Traiskirchen erst 1 Woche vor der Presseveröffentlichung erfahren hatte. Auf die Frage von Gesprächsleiter Mag. Patka hinsichtlich der wichtigsten Tools und Instrumente, die bei einer solchen Massenkündigung eingesetzt werden müssen, meinte Ruf: "Arbeitsstiftung, Sozialplan - aber auch Hilfe zur Selbsthilfe." Konkret verwies Ruf auf die kleinen Dinge, die bei einer Kündigung auf den Mitarbeiter zukommen und kaum bedacht werden. Ruf: "Personalarbeit bei einer Kündigung ist wie die Arbeit einer Krankenschwester am Krankenbett." Als Beispiele führte der erfahrene Personalist Gespräche mit den Banken an, um eventuelle Kredite der gekündigten Mitarbeiter einzufrieren, damit in der Übergangszeit nur die Zinsen bedient werden müssen. Ruf verwies auch auf die Wichtigkeit eines Sozialplans und den Unterschied zwischen unternehmensgeführten und managementgeführten Unternehmen: "In einem unternehmergeführten Betrieb wird beim Sozialplan um jeden Euro gekämpft, denn es geht immer ums Privatvermögen des Unternehmers. In einem Betrieb mit Managern, wird mehr auf die Absicherung der Mitarbeiter geachtet." Die Diskussion kann gratis unter http://www.steuer-service.at/Runder-Tisch.269.0.html downgeloaded werden.

In die Diskussion mischten sich auch die vertretenen Zuhörer stark ein. Durchwegs Personalverantwortliche von großen österreichischen Unternehmen. Auf die Frage eines Zuhörers, wie es denn um die Anfechtung von Kündigungen in Österreich bestellt ist, meinte die Arbeitsrechtlerin Dr. Alexandra Knell: "Die Mitarbeiter machen sich meist keine Gedanken über die Länge solcher Anfechtungsverfahren. Dabei ist die durchschnittliche Länge in der ersten Phase meist ein Jahr und kann bis zu 3 Jahren dauern. Und schlussendlich enden 90% der Verfahren dann doch mit einem Vergleich." Damit es gar nicht zu Anfechtungen von Kündigungen durch Mitarbeiter kommt, empfahl Dr. Knell die gründlichere rechtliche Formulierung der Kündigung.

Sowohl Ruf als auch Oehl berichtete über ihre Erfahrungen an der Personalfront und ihre Gefühle bei der Kündigung von Mitarbeitern. Im Falle von Ruf sind aktuell 195 Semperit Mitarbeiter betroffen. "Es ist für mich ja leider schon fast Routine, ich musste in meiner Karriere schon über 2000 Mitarbeiter kündigen, aber diesmal war es doch etwas besonderes, da mich die Konzernleitung erst 1 Woche vorher über die endgültige Werkschließung informierte - das war für alle überraschend."

Einig waren sich die Diskussionsteilnehmer, dass ein Kündigungsgespräch möglichst ein 6 Augen Gespräch sein sollte, bestehend aus Personalchef, direktem Vorgesetzten des Mitarbeiters und dem Mitarbeiter selbst. Wie aus Statements aus dem Publikum zu hören war, ist dies in vielen Betrieben in Österreich meist sogar verpflichtend vorgeschrieben. Für Mediatorin Grzega sollten solche Gespräche klar und deutlich, aber auf alle Fälle wertschätzend erfolgen. Dabei sind Entlassungen nicht immer nur für die Betroffenen seelisch schmerzhaft und belastend. Grzega berichtete vom Fall eines jungen Personalmanagers, den die Kündigung von Mitarbeitern so überfordert hatte, das er schlussendlich in eine andere Managementsparte gewechselt ist. Mag. Hans Peter Oehl, ehemaliger Telekom Personalchef, forderte Mut von Seiten der Manager ein: "Es wäre gut, wenn Vorgesetzte, die gerne Frohbotschaften überbringen, auch den Mut haben, negative Neuigkeiten an die Mitarbeiter zu überbringen."

Die Teilnehmer dieses Personalisten Expertengespräches waren:

1.) Mag. Hans-Peter Oehl
(Geschäftsführer von area integra Consulting & Training GmbH, war langjähriger Geschäftsführer u. Personalverantwortlicher in der Telekom Austria)
2.) Dipl.-Päd. Univ. Stephanie Grzega
(Coach, Mediatorin, Teamentwicklerin)
3.) Dr. Alexandra Knell
(eine der arbeitsrechtlich versiertesten Juristinnen in Österreich)
4.) Ing. Mag. Ernst Patka
(Geschäftsführer Steuer & Service, Chefredakteur der Zeitschrift: "Personalverrechnung für die Praxis")
5.) Prok. Heinrich G. Ruf
(Prokurist und Personalchef der SEMPERIT GmbH)

Schon vor der Veranstaltung gab es ein Thesenpapier bzw. E-book, das noch immer gratis zum Download für alle Personalverantwortlichen auf http://www.steuer-service.at/Runder-Tisch.269.0.html bereit steht.

Eine Mitschrift der gesamten Diskussion erscheint in Kürze als e-book.

Steuer & Service Steuerberatungs GmbH
A- 1010 Wien, Wipplingerstraße 24

Kontakt:
Margit Aschenbrenner
Tel: 0043(1)24 721-101
Fax: 0043(1)24 721-9101
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Aussender: Der Werbetherapeut
Ansprechpartner: Alois Gmeiner
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Tel.: 01/33 20 234

[ Quelle: http://pressetext.com/news/090701008/ ]
[ Fotos: http://pressetext.com/show_attach.mc?pte=090701008 ]

Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, den 01. Juli 2009 um 09:55 Uhr
 
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