MMA: Risiko von Hirntraumata kaum abschätzbar |
Geschrieben von: Administrator |
Montag, den 08. Januar 2018 um 08:34 Uhr |
MMA: Risiko von Hirntraumata kaum abschätzbarViele Kopftreffer sind normal - Mangelnde Regulierung aber ein ProblemKampf: Kopftreffer bei MMA sind häufig (Foto: MartialArtsNomad.com, flickr.com) Mainstream ohne Klarheit Seit den 1990er-Jahren, in denen MMA teils als "menschlicher Hahnenkampf" gesehen wurde, ist diese Form des Kampfsports weit gekommen. "In den vergangenen 25 Jahren wurde MMA zum Mainstream-Sport und zur Multi-Milliarden-Dollar-Industrie. Doch trotz dieser Popularität mangelt es nach wie vor am Verständnis, wie oft es zu Kopfverletzungen kommt, wie schwer diese sind, und was das langfristig für die Gesundheit der Athleten bedeutet", sagt Joel Lockwood, Notfallmediziner am St. Michael's Hospital. Denn bislang gibt es offenbar keine klare Linie, was überhaupt als Kopfverletzung oder Gehirnerschütterung zu werten ist und wie damit umzugehen ist. Das hat eine Analyse von 18 Studien mit 7.587 Patienten ergeben, die Kopfverletzungen im MMA von 1990 bis 2016 erfassen. So gab es keine eindeutige, medizinisch akzeptierte Definition einer Kopfverletzung quer über diese Studien. Allerdings deuten die Studien darauf hin, dass 28,3 bis 46,2 Prozent aller Kämpfe mit technischem oder klassischem KO enden. Gerade letzteres scheint häufig daran zu liegen, dass Kämpfer nach Kopftreffern absolut nicht mehr reagieren. Eine Quelle gibt an, dass Athleten in so einem Fall im Schnitt 18,5 Kopftreffer in den letzten Sekunden vor der völligen Unansprechbarkeit einstecken. Strengere Regeln nötig "Es gibt viele Berichte über die langfristigen Auswirkungen von Gehirnerschütterungen in Kontaktsportarten wie Hockey und Football", betont Lockwood. Aufgrund der hohen langfristigen Gesundheitsrisiken hat daher beispielsweise die NFL in den vergangenen Jahren immer strengere Regeln zum Schutz der Athleten bei Verdacht auf Gehirnerschütterung umgesetzt. Doch obwohl auch MMA in diesem Bereich hohe Risiken mit sich bringen dürfte, hapert es hier oft an ausreichend strengen Regeln. In der kanadischen Provinz Ontario etwa muss es bei MMA-Kämpfen zwar einen Ringarzt geben, der allerdings keine speziellen Kenntnisse im Bereich Hirntraumata benötigt. Und Schutzsperren nach Kopfverletzungen sind zwar vorgesehen, aber einfach auf 60 Tage anberaumt - unabhängig von den tatsächlichen Symptomen. Eben solche Missstände tragen den Forschern zufolge dazu bei, dass Häufigkeit und Risiken von Kopfverletzungen im MMA bislang weitgehend unklar bleiben. "Ohne stärkere medizinische Überwachung und Regulierung mit genauer und einheitlicher Bewertung von Kopfverletzungen durch qualifizierte Mediziner wird sich daran nichts ändern", warnt Lockwood. Aussender: pressetext.redaktion © pressetext.deutschland +++ pressetext.austria +++ pressetext.schweiz +++ termindienst +++ fotodienst +++ newsfox.com und der jeweilige Aussender http://www.pressetext.com/news/20180103001pte20180103001 Sport/Events, Medizin/Wellness Medieninhaber und Herausgeber: pressetext Nachrichtenagentur GmbH, Josefstädter Straße 44, A-1080 Wien pressetext ist reichweitenstärkster Nachrichtenverbreiter für Entscheider und Journalisten in der DACH-Region. Die inhaltliche Verantwortung für redaktionelle Meldungen (pte) liegt bei pressetext, für Pressemitteilungen (pts) und Kapitalmarktmitteilungen börsennotierter Unternehmen (pta) beim jeweiligen Aussender. Die Nachrichten werden auf den pressetext-Länderplattformen publiziert und je nach Abonnement-Profil und gewählter Zustellart einzeln oder täglich als Newsletter an die Abonnenten verschickt. Weitere Informationen erhalten Sie bei unserem Redaktionsservice unter Tel. +43-1-81140-300. |