Sozialmanagement zwischen Effizienz und Effektivität |
Geschrieben von: Mag. Gabriele Masuch |
Dienstag, den 27. Juli 2010 um 07:45 Uhr |
Wien (pts/27.07.2010/07:45) - Die Aufgaben des Managements in sozialen, gemeinnützigen Organisationen, Non-Profit-Bereichen, Landes- oder Kommunalverwaltungen, etc. wurden in der Vergangenheit entweder von Sozialarbeiter/innen oder Psycholog/innen ohne Managementkenntnisse oder durch Jurist/innen und Betriebswirte ohne näheren Bezug zum Sozialbereich übernommen. Sozialmanagement wurde erstmals in den 80er Jahren thematisiert und beschäftigte sich mit Fragen der spezifischen gemeinnützigen und/oder karitativen Zielsetzungen - in diesem Sinne mit der Motivation der Mitarbeiter/innen und Freiwilligen sowie mit personenorientierter Führung. Im heutigen Verständnis beinhaltet Sozialmanagement alle Managementfunktionen, wie Betriebswirtschaft, Controlling, Projekt- und Personalmanagement, Finanzierung der Organisation, Marketing und Public Relations. Mittlerweile geht es um Leitbildentwicklung, zielgerichtete Organisations- und Personalentwicklung. Gibt es (noch) Unterschiede zwischen Management in Profit- und Non-Profit-Unternehmen? Die Betonung des Dienstleistungscharakters gilt mittlerweile für beide Bereiche. Gesellschaftlichen Nutzen wollen auch Unternehmer/innen erreichen - meint Mag. Elisabeth Raggam, Unternehmensberaterin und Lehrgangsleiterin Sozialmanagement: "Im Endeffekt ist CSR ein gutes Werbemittel mit sozialem Nutzen." Sie ist davon überzeugt, dass es Unterschiede zwischen Management in Profitunternehmen und NPOs gibt. "Die Motivation in einer NPO zu arbeiten ist eine andere als die in einem Wirtschaftsunternehmen Karriere machen zu wollen. Dementsprechend wollen Mitarbeiter/innen von NPOs auch anders geführt werden. Es macht auch einen großen Unterschied in strategischen Fragen, ob eine Organisation Gewinne schreiben will/muss oder ob sie zwar wirtschaftlichen Kriterien entsprechen muss (was ja von NPOs zunehmend mehr gefordert wird), der Zweck der Organisation aber nicht die Gewinnmaximierung sondern das Erbringen einer professionellen Dienstleistung ist. Mittlerweile werden die organisatorischen Abläufe aufgrund gestiegener Anforderungen an die Effizienz von NPOs überdacht und bewusst gestaltet. Durch den Quereinstieg von Führungskräften aus dem Profit Bereich wird diese Entwicklung unterstützt. Die Gefahr, dass diese Effizienz auf Kosten der Effektivität geht, ist dabei hoch. Eine wesentliche Aufgabe und zugleich die große Herausforderung von Führungskräften in NPOs ist es, das Spannungsfeld zwischen der Wirtschaftlichkeit der Organisation, dem Erbringen einer professionellen Dienstleistung und der Zufriedenheit der Mitarbeiter/innen - oft unter hohem Zeitdruck - zu managen," erklärt Raggam. Social Entrepreneurship "... is much discussed but little understood" lautet der Titel der Abschlussarbeit von Sabine Hippin, Peter Jedlicka, Oliver Matt und Annerose Perera im Rahmen des Diplomlehrgangs Sozialmanagement am bfi Wien (2009). Annerose Perera, 37 Jahre, Dipl. Sozialpädagogin arbeitet als Wohngruppenleiterin in der Kinder- und Jugendeinrichtung der Caritas Wien. Informationsabend Diplomlehrgang Sozialmanagement an der bfi Wien Akademie für (angehende) Führungskräfte: 21.9.2010 Start des einsemestrigen Lehrgangs: 29.10.2010, http://www.bfi-wienakademie.at (Ende)
Aussender: bfi Wien - Ausbildung und Weiterbildung |
Zuletzt aktualisiert am Dienstag, den 27. Juli 2010 um 07:45 Uhr |