Solar-Installation: lohnende Tabak-Alternative (Foto: Sarah Bird, mtu.edu)
Houghton (pte/07.02.2018/06:15) Wenn Tabakbauern ihre Felder in
Solar-Farmen umwandeln, würde das Todesfälle durch Rauchen und
Luftverschmutzung verhindern und dabei helfen, den steigenden Bedarf an
erneuerbaren Energien zu decken, so Forscher der Michigan Technological
University (MTU)
http://mtu.edu . Sie haben
in einer Studie festgestellt, dass sich das für die Landwirte auch
wirtschaftlich lohnen sollte. Ein Hindernis sind demnach vor allem die
hohen Installationskosten.
Lohnender Umstieg
Um den steigenden Energiebedarf zu decken, ist gerade angesichts des
Klimawandels mehr Strom aus erneuerbaren Energien sinnvoll. Doch
großskalige Solaranlagen brauchen Platz. Ein Ansatz wäre, Tabakfelder in
Solar-Farmen umzuwandeln und somit auch gleich den Risiken des Rauchens
den Kampf anzusagen. Ob das auch für jene sinnvoll wäre, die derzeit
ihr Geld mit Tabak verdienen, haben die MTU-Forscher am Beispiel North
Carolinas untersucht, einem der größten Tabakproduzenten der USA. Alle
Felder umzustellen könnte dort 30 Gigawatt Strom liefern - was den
Bedarfsspitzen des Staats im Sommer entspricht.
"Wir waren überrascht festzustellen, dass es aufgrund der so
dramatisch gefallenen Preise für Solaranlagen bereits jetzt für
Tabakbauern in vielen Fällen wirtschaftlich vorteilhaft wäre, Tabak
durch Solar zu ersetzen", sagt Joshua Pearce, Professor für
Materialwissenschaften und Elektrotechnik an der MTU. Die Profite der
Landwirte könnten so um tausende Dollar pro Morgen Land steigen. Dazu
kommt noch der Vorteil, dass Solaranlagen widerstandsfähiger gegen
extreme Witterung sind als Pflanzen, somit also landwirtschaftliche
Ausfallrisiken weitgehend wegfallen. Zudem sollten steigende Strompreise
den Umstieg langfristig noch lohnender machen.
Investitionshürde für Gesundheitsvorteil
Die größte Hürde für Tabakfarmer sind die Kapitalkosten, die mit der
Installation von Solaranlagen verbunden sind. Derzeit kommt eine
Zehn-Megawatt-Anlage auf einen Dollar pro Megawatt - zehn Mio. Dollar
also. Tabakstaaten wie North Carolina sollten daher in Erwägung ziehen,
den Umstieg politisch zu erleichtern, so Pearce. Denkbar wären
beispielsweise Regelungen, die Landbesitzern den Zugang zum nötigen
Kapital erleichtern.
Das würde den Forschern zufolge nicht nur wirtschaftliche Vorteile
für die Ex-Tabakbauern bringen, sondern auch der Allgemeinheit nutzen.
Denn die zusätzliche Solarstromproduktion auf ehemaligen Tabakfeldern
würde viele Kohlekraftwerke überflüssig machen, somit die
Luftverschmutzung senken und so daraus resultierende Erkrankungen
verhindern. Allein die Umstellung in North Carolina könnte so jährlich
2.000 Todesfälle verhindern, so die Forscher.