"BiliScreen": App erkennt Bauchspeicheldrüsenkrebs (Foto: washington.edu)
Wien (pte/26.12.2017/09:00) Egal, ob Quantentechnologie, 3D-Druck
oder Künstliche Intelligenz (KI) - das Jahr 2017 hat eine Fülle
technologischer Revolutionen mit sich gebracht. Diese beschränken sich
nicht nur auf den technischen Bereich, sondern heben auch die Medizin
auf ein neues Level. Obwohl neue Speichertechnologien sowie Durchbrüche
im VR-Bereich den Usern noch nie da gewesene Nutzungsmöglichkeiten
bieten, bleiben die omnipräsenten Risiken, die von Spionage und Hacking
ausgehen, aktuell.
Quantentechnologie erforscht
Die großen Veränderungen fangen oft im Kleinen an. So hat sich im
Bereich der Quantentechnologie in den vergangenen zwölf Monaten viel
getan. Forscher der University of New South Wales haben einen
Quantencomputer in Form eines Silizium-Chips entwickelt (siehe: http://pte.com/news/20171218003
). Dem Hitzeproblem haben sich Experten der Aalto University in
Finnland mit ihrem "Nanokühlschrank", der die Wärme der Quantenbits
abfangen soll, angenommen (siehe: http://pte.com/news/20170511002
). Auch in puncto Geschwindigkeit haben Physiker der Universität Basel
mit der Herstellung eines blitzschnellen Quantenspeichers für Photonen
erhebliche Fortschritte erzielt (siehe: http://pte.com/news/20170908019 ).
Neue Chancen bringen jedoch auch neue Risiken mit sich. So kommen
Security-Experten laut einem Bericht, der dem Atlantic Council vorliegt,
zum Schluss, dass die Präsidentschaftswahl 2016 durch Cyber-Kriminelle
beeinflusst werden hätte können (siehe: http://pte.com/news/20171013001
). Die unsichtbaren Fäden der Überwachung und Manipulation machen auch
nicht Halt vor Fahrzeugen. Das irische Office of the Data Protection
Commissioner warnt zahlreiche Unternehmen davor, dass sich ihre privaten
Ermittler Kundendaten mittels an Autos angebrachten Tracking Devices
erschleichen (siehe: http://pte.com/news/20170221032
). Im Kampf gegen derartige Ãœbergriffe haben Forscher der University of
Buffalo eine App entwickelt, die Stimm-Hacking verhindert (siehe: http://pte.com/news/20170607003 ).
3D-Drucktechnik versetzt Berge
Von Cyber-Attacken sind nicht nur Regierungssysteme und Privatkunden
betroffen. Wissenschaftler der Rutgers University-New Brunswick wollen
Maßnahmen gegen die Manipulation von 3D-Druckern entwickeln. Ziel der
Hacker sind Defekte in Endprodukten, die zum Beispiel für Spitäler oder
die Luft- und Automobilindustrie folgenschwer sein können (siehe: http://pte.com/news/20170818003
). Den schnellsten 3D-Drucker der Welt, welcher nur sechs Minuten für
ein legosteingroßes Bauteil benötigt, haben Ingenieure des MIT ins Leben
gerufen (siehe: http://pte.com/news/20171130002
). Dass dem 3D-Druck 2017 keine Grenzen gesetzt sind, beweisen Forscher
der ETH Zürich mit ihrem weichen Kunstherz aus Silikon, das Nachteile
anderer Implantate beseitigt (siehe: http://pte.com/news/20170713018 ).
Zu diesem medizinischen Durchbruch gesellen sich eine Reihe neuer
Entwicklungen, welche die Diagnosemöglichkeiten ins 21. Jahrhundert
befördern. Die App "BiliScreen" erkennt Bauchspeicheldrüsenkrebs via
Selfie und schlägt bei Gelbsucht, einem Symptom der Erkrankung, Alarm
(siehe: http://pte.com/news/20170830001
). Das Device "WiGait" nutzt Wireless-Signale, um die
Laufgeschwindigkeit mehrerer Menschen gleichzeitig zu ermitteln. In der
Erforschung der Krankheit Parkinson, die durch verkürzte Schritte
charakterisiert ist, bietet sich ein derartiges Tool an (siehe: http://pte.com/news/20170503007
). Prothesen werden zum Multifunktions-Tool. Das Office of Naval
Research arbeitet an einer smarten Beinprothese, die Infektionen mittels
integrierter Sensoren erkennt (siehe: http://pte.com/news/20171009004 ).
Umweltschutz rückt in den Fokus
2017 stand auch im Zeichen der Umweltschonung. Der Solar-Kocher
"SolSource" von One Earth Designs verhindert Luftverschmutzung und ist
fünfmal schneller als ein mit Holzkohle betriebener Kocher (siehe: http://pte.com/news/20170706012
). Das Sonnenlicht machen sich ebenfalls Forscher des japanischen
Forschungsinstituts Riken zunutze. Diese haben eine organische
Solarzelle entwickelt, die dehn- sowie waschbar und somit ideal für den
Einsatz in Kleidungsstücken ist. Dabei handelt es sich um ein
ultradünnes Photovoltaik-Device, das sogar Strom liefert, wenn es in
Wasser eingeweicht, gedehnt oder zusammengepresst wird (siehe: http://pte.com/news/20170926004 ).
Wissenschaftler der Binghamton University haben sich nicht nur der
Energiegewinnung, sondern auch der Energiespeicherung gewidmet. Das
Ergebnis ist eine Batterie, die nur durch Speichel betrieben wird und
als Energiequelle für Extremsituationen dient (siehe: http://pte.com/news/20170809010
). Nicht nur Speichel, sondern auch Abfall-Graphit und Schrott-Metall
können laut Empa zur Batterieherstellung genutzt werden (siehe: http://pte.com/news/20171012015
). In anderen Größendimensionen operiert der Konzern Tesla, der in
Südaustralien den größten Lithium-Ionen-Akku der Welt bauen wird. Das
Projekt soll die Stromversorgung von über 30.000 Haushalten
gewährleisten (siehe: http://pte.com/news/20170707009 ).
Wissenschaftler des MIT sagen Umweltgiften den Kampf an. Mithilfe
eines 3D-Druckverfahrens, das mit einer Tinte aus genetisch veränderten
Bakterien arbeitet, haben sie ein "lebendes Tattoo" entwickelt, das bei
Schadstoffen in der Luft Alarm schlägt (siehe: http://pte.com/news/20171207001
). Darüber hinaus zeigen Forscher des MIT, dass Pflanzen den
Schreibtisch nicht nur dekorieren, sondern auch erleuchten können. Sie
haben leuchtende Nanopartikel in die Blätter der Echten Brunnenkresse
"eingebaut". Das Modell hat vier Stunden lang genügend Licht zum Lesen
eines Buches gespendet. Künftig sollen auch Städte mit dieser neuen
Technologie erhellt werden (siehe: http://pte.com/news/20171213022 ).
Künstliche Intelligenz bemerkt alles
Im vergangenen Jahr könnten sämtliche Grenzen überwunden werden. Dies
veranschaulicht auch das Unternehmen Human mit seinem KI-Algorithmus,
der Selbstmorde bei öffentlichen Verkehrsmitteln anhand der Mimik
prophezeit (siehe: http://pte.com/news/20170925013
). KI punktet nicht nur bei der Erkennung von Emotionen, sondern auch
in der Vorhersage von Alzheimer. Forscher der McGill University haben
einen Algorithmus trainiert, der die Erkrankung mit einer Trefferquote
von 84 Prozent und zwei Jahre im Voraus diagnostiziert (siehe: http://pte.com/news/20170831003
). Bald werden neben Ärzten auch Magiere von KI profitieren.
Wissenschaftler der Queen Mary University of London haben eine KI
entwickelt, die das Gehirn dank Online-Suche durchschaut (siehe: http://pte.com/news/20170810022 ).
Entscheidende Errungenschaften sind auch im Bereich Virtual Reality
(VR) erzielt worden. Forscher der National University of Singapore haben
ein System für VR-Headsets erschaffen, das Wetterbedingungen
realitätsgetreu nachempfinden lässt (siehe: http://pte.com/news/20170215015
). Schon bald können die User dank Wissenschaftlern des MIT den
VR-Genuss ganz ohne Kabel erleben. Dabei handelt es sich um das
sogenannte "MoVR"-System, das Daten kabellos vom Ausgangsgerät zum
Headset streamt (siehe: http://pte.com/news/20161117006
). Damit virtuelle Welten auch auf Dauer festgehalten werden können,
hat das US-Designstudio dotdotdash das Gerät "D3-U" entwickelt, mit dem
Fotografie in einer VR-Umgebung funktioniert (siehe: http://pte.com/news/20170111020 ).