Pharmig: Nullwachstum bei rezeptpflichtigen Medikamenten Drucken
Geschrieben von: Abteilung Kommunikation   
Mittwoch, den 28. April 2010 um 11:17 Uhr

Wien (pts/28.04.2010/11:17) - Gute Nachrichten für die Krankenkassen: Die Ausgaben für rezeptpflichtige Medikamente steigen nicht. Die aktuellen Daten der pharmazeutischen Gehaltskasse, die den österreichischen Apothekenmarkt abbildet, zeigen für das erste Quartal keine Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr. Diese Entwicklung ist nicht neu und wird sich auch in den nächsten Jahren fortsetzen.

Verantwortlich für diese massive Kostendämpfung sind die Patentabläufe und die restriktive Generika-Preisregelung. In den nächsten Jahren werden viele Patente auf umsatzstarke Medikamente auslaufen und die Wirkung der Preisregelung kommt voll zur Geltung. Ist ein Patent abgelaufen, werden die ersten Generika in den EKO aufgenommen. Pharmig Generalsekretär Jan Oliver Huber erwartet, dass der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherung und die Krankenkassen im Angesicht der aktuellen Zahlen beginnen, sich bezüglich der Medikamentenausgaben zu entkrampfen. "Die Krankenkassen haben kein Problem mit den Medikamentenausgaben", erklärt Huber. "Obwohl der Anteil an älteren Personen mit Dauermedikation wächst, stagnieren die Ausgaben für Medikamente." Laut Huber ist das ein Resultat aus dem extrem niedrigen Medikamenten-Preisniveau, gekoppelt mit dem unterdurchschnittlichen Medikamentenverbrauch in Österreich.

Krankenkassen erreichen Medikamenten-Sparziel

Die zusätzlichen Medikamentensparpläne der Krankenkassen treffen bei der Pharmaindustrie auf Unverständnis. Die österreichischen Rahmenbedingungen für die Erstattung von Medikamenten sind extrem restriktiv. Die Medikamentenausgaben der Kassen steigen weder aktuell noch in naher Zukunft rapide an. Und die Pharmaindustrie leistet freiwillige Solidarbeiträge in Millionenhöhe. Warum die Krankenkassen weiterhin hauptsächlich bei Medikamenten sparen wollen, versteht Huber nicht: "Die Krankenkassen wissen doch genau, dass sie das im Kassen-Sanierungspapier festgesetzte Sparziel bei Medikamenten von 883 Millionen Euro aufgrund der Patentabläufe ohnehin erzielen." Ein weiterer Spardruck auf Medikamente ist für die pharmazeutische Industrie inakzeptabel.

Perspektivenwechsel

Hauptverband und Krankenkassen sehen bei Medikamenten naturgemäß immer nur die Kostenseite. Um die Finanzierung der medikamentösen Versorgung der Patienten in Österreich sicherzustellen, wäre es hilfreich, von Zeit zu Zeit die Perspektive zu wechseln. "Mit Sparen alleine wird man die langfristige Finanzierung der medikamentösen Versorgung in Österreich nicht sicherstellen", ist Huber überzeugt.

(Ende)

Aussender: Pharmig - Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Ansprechpartner: Abteilung Kommunikation
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[ Quelle: http://pressetext.com/news/100428019/ ]

Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, den 28. April 2010 um 11:17 Uhr
 
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