Schmerzwochen: ÖSG-Präsident Prof. Lampl kritisiert Sparen auf Kosten von Schmerzpatienten Drucken
Geschrieben von: Dr. Birgit Kofler, Mag. Roland Bettschart   
Freitag, den 24. Oktober 2014 um 13:20 Uhr

Christian Lampl und Rudolf LikarWien (pts016/24.10.2014/13:20) - "Es ist aus medizinischer, ethischer und wirtschaftlicher Sicht unerträglich, dass Spar- und Kostendruck im Gesundheitswesen ausgerechnet zu Lasten von Schmerzpatienten gehen. Statt Sparpotenziale durch angemessene Behandlung zu nutzen, wird leider in Österreich an der Schmerzmedizin selbst gespart - kein Renommee für das zweitreichste Land in der EU", so Prim. Univ.-Prof. Dr. Christian Lampl, Präsident der Österreichischen Schmerzgesellschaft (ÖSG), zum Auftakt der 14. Österreichischen Schmerzwochen. "In den vergangenen Jahren haben es die Krankenkassen gerade einmal für ein neues Schmerzmedikament akzeptiert, ohne chefärztliche Genehmigung und bürokratische Hürden die Kosten zu übernehmen."

Auch an wichtigen schmerzmedizinischen Angeboten im stationären Bereich werde gespart: "Die Behandlung von Schmerzen als eigenständiges Krankheitsbild ist nach wie vor in den Leistungskatalogen der Krankenkassen nicht vorgesehen, eine auch nur annähernd realistische Honorierung gibt es derzeit nicht. Ambulante und stationäre schmerztherapeutische Einrichtungen, die ausschließlich Schmerzkranken zur Verfügung stehen, gibt es nur sporadisch."

Die ÖSG wird in den kommenden Wochen eine Parlamentarische Petition oder Bürgerinitiative starten, um auf die dramatischen Unzulänglichkeiten in der Versorgung von Schmerzpatienten aufmerksam zu machen.

Ein thematischer Schwerpunkt der Schmerzwochen sind neuropathische Schmerzen ("Nervenschmerzen"), von denen 400.000 bis 500.000 Menschen in Österreich betroffen sind. "Ziel ist es, die Versorgung von Patienten mit Nervenschmerzen zu verbessern", so Prim. Univ.-Prof. Dr. Rudolf Likar, Generalsekretär ÖSG. "Denn diese besonders belastenden chronischen Schmerzen unterschiedlichster Ursache werden in ihrer Dimension häufig unterschätzt, sind oft unterdiagnostiziert, unterbehandelt und belasten die Gesundheitssysteme und Volkswirtschaften mit den Folgekosten von fehlender oder nicht angemessener Behandlung. Dafür müssen wir mehr Bewusstsein schaffen, damit betroffene Patienten rascher in den Genuss einer angemessenen Therapie kommen."

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[ Quelle: http://www.pressetext.com/news/20141024016 ]
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Fotohinweis: Christian Lampl und Rudolf Likar

Zuletzt aktualisiert am Freitag, den 24. Oktober 2014 um 13:20 Uhr
 
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