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Harley-Alpentour von Dresden nach Florenz PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Administrator   
Mittwoch, den 08. September 2010 um 00:00 Uhr

Harley-Alpentour von Dresden (Elbflorenz) nach Florenz



Am 12.08.2010 brache ich in Dresden zu meiner diesjährigen Alpentour mit meiner Dyna Glide auf.
Die Route führte mich zuerst über Erfurt wo sich mir mein Begleiter mit seiner Kawasaki anschloss.
Kurz vor Erfurt erwischte mich gleich der erste richtig heftige Gewitterguss, der gleich den Test meines neuen Navi's auf die harte Probe stellte.
Die geplanten Tagesstrecken waren vergleichsweise gemütlich mit 130-350km angedacht, je nach Route und Straßenqualität.

Am 14. ging es dann zu zweit richtig los wo wir durch den Rennsteig-Tunnel Richtung Nürnberg fuhren und dort  in einem kleinen Cafe gemütlich Rast machten.
Weiter ging es Nachmittags dann ins Altmühltal , nach Solnhofen zum "Hotel Adler"  einem kleinen und gemütlichen Bikergasthaus wo wir eine sehr freundliche Aufnahme fanden, sowie ein Gratisbier. Zudem erwartete uns dort ein deftiges Abendessen dem ein Spaziergang durch den schönen Ort folgte.

Der nächste Morgen begann wieder sehr diesig und mit leichtem aber anhaltenden Regen, was uns hinderte weitere Ausflüge in der  Umgebung zu machen und uns leider auch nicht zu einer Kanu-Wildwasserfahrt verleiten konnte.
Zumal war das für diesen Tag geplante Reiseziel im Fürstentum Liechtenstein (Ort Eschen) relativ weit weg und auch gegen Ende wieder von viel schlechtem Wetter begleitet.
Unsere Route führte dabei durch Bregenz, am Bodensee vorbei, wobei diese aber leider vom Verkehrsstau her sehr zäh floss und  bei dem schlechtem Wetter somit sehr ungemütlich war.

Italienreise-Alpentour-2010-kombibild-1a


Erst am späten Abend erreichten wir das Hotel "Fernsicht", das leider inzwischen erheblich teurer als in  früheren Jahren ist, aber auch mit einer Dampfbaddusche eine komfortable Ausstattung bot, die nach dem verregneten und relativ kühlen Tag durchaus willkommen war.
Zudem ist die Aussicht über Liechtenstein einfach grandios.

Italienreise-Alpentour-2010-Panoramabild-1-800

Am folgenden Morgen besuchten wir die Liechtensteiner Haupstadt Vaduz und fuhren anschließend, über den zauberhafte am Berghang gelegenen Ort Triesenberg (siehe Panoramabild Bergmitte) bis oben auf den Gipfel nach Malbun, was früher eine sehr vielbesuchte Motorradstecke war, die derzeit aber viel gebaut wird.
Dies war somit in den Liechtensteiner Bergen unsere erste noch vergleichsweise einfache Alpenkurvenstrecke,  die aber immerhin schon bis auf eine Höhe von 1900m anstieg und uns am Ende der Fahrt mit einem zauberhaften Bergtal in den höhen des Alpenmassives belohnte.
Italienreise-Alpentour-2010-kombibild-2a


Wegen technischer Probleme an der Kawasaki meines Begleiters, waren wir dann gezwungen uns im benachbarten Österreich eine Werkstatt zu suchen und übernachteten dann dort in Bregenz, leider aber verhältnismäßig teuer und unkomfortabel.
Am folgenden Tag ging es immer noch bei Nieselregen, Nebel und feuchten Straße nun trotzdem los zu den ersten Alpenpässen über den Arlbergpass, die bei Regen schon eine gewisse Herausforderung sind und fahrerische Gedult voraussetzen. Ersichtlich war das auch daran, daß nur sehr wenige andere Biker unterwegs waren, also nur der wirklich "harte Kern".
Ziel der Tagesroute war der nach meiner Ansicht schönste Österreicher Alpenkurort unserer Tour, der Ort "Pfunds" wo wohl auch die "Pfundskerle" herkommen und dort das zauberhafte, komfortable und günstige Hotel "Tyrol". Der ganze Ort selbst war durchweg so schön, daß ich kaum die Kamera beim Spaziergang aus der Hand nehmen konnte und wird von uns ganz sicher beim nächsten Alpenbesuch wieder besucht werden.

Bei allen Gletscherspalten die wir unterwegs sahen, viel uns zudem auf das dort kaum noch Gletscher vorhanden waren, was wiederrum auch etwas den vielen Regen und die Überschwemmungen erklärt.


Italienreise-Alpentour-2010-kombibild-3a



Tag's darauf ging es weiter über wunderschöne Alpenpässe wie den Reschenpass quer durch Österreich und den Norden Italiens, über den so eng angelegten Brennerpass das dieser nur einmal pro Stunde für 15 Minuten abwechselnd befahren werden kann, zurück ins Österreich-Kärnten zur Pension-Bäckerei Cafe Rainer in den  Prägraten am Großvenediger.  Zuerst waren wir sehr erstaunt als uns plötzlich eine Ampel und ein Warnschild am weiterfahren hinderten, letzlich war es aber ein einmaliges Fahrerlebnis und ein so schöner Bergsee das dies die Zeitverzögerung gern verschmerzen lies.

Italienreise-Alpentour-2010-bergsee-brennerpass-andresi


Von dort aus war eigentlich ursprünglich eine spezielle Alpentour geplant, die Sauristour , die aber leider wegen Zeitverlust  und baldiger Rückreise meines Kawasaki-Begleiters nun nicht mehr möglich war.
Darum ging es am nächsten Tag nochmals zurück über den engen Brennerpass wieder nach Italien nun direkt zum Gardasee mit seinen Tunneln und am See auftsteigenden Bergkurven.

Der Gardasee selbst lag leider die ganze Zeit etwas unter einem feinen Dunstschleier, der wirklich klare Photografien leider verhinderte.
Die wundervollen Örtchen am See selbst, vor allem die oben an den Berghängen, z.B. bei Tignale sind großteils noch sehr altertümlich und klassisch erhalten und entsprechen dem alten römischen Baustil umgeben von schwungvoll gestalteten Hängen und Wiesen und sind somit sehr malerisch.

Unser Hotel das "Albergo Castello" lag dabei mitten in einer  typischen engen italienischen Gasse, weit oben am Berghang des nördlichen Gardasee's  mit Aussicht auf diesen und ermöglichte uns unsere Bike Nachts in einer Garage unterzustellen. Gleich unterhalb direkt am Berghang  von Tignale war zudem eine schönes Cafe & Ristorante (Restaurant) mit 2 Schwimmbecken und grandioser Aussicht gelegen.

Italienreise-Alpentour-2010-kombibild-4b

Nach einem Ruhetag in Tignale mit kleinen Ausflügen in die Umgegend ging es für mich nun ohne Begleitung weiter in Richtung Florenz.
Der Verkehrsstau direkt am Gardasee war dabei leider alles andere als schön, war dann aber sofort vorüber als ich diesen hinter mir gelassen hatte.

Aus den Bergen heraus ging es dann weiter über flache weiträumige Landschaften mit viel viel Sonne weiter bis zu den Apeninnen.
Dort wurde die Gegend wieder zunehmen wilder, bergiger, trockener und seltener bewohnt, was einem den Eindruck vermittelte, mitten in der weite Mexikos zu fahren.
Auch verstärkt von frei umherziehende  Fasanen und vielen Beerensträuchern am Wegrand sowie fast ausgetrockneten Flussläufen.
Aber die Straßen wurden zudem zunehmen schlechter und welliger und ließen meist nur noch gemäßigte Geschwindigkeiten zu.
Mein Ziel zur Übernachtung war das Hotel "Locanda Marcella" unterhalb von Modena, das sehr schön mitten in den Apeninnen auf einem Berg gelegen war, und mich etwas unerwartet (wegen etwas Sprachschwierigkeiten) mit einer exklusiven Abendmahlzeit bestehend aus Pasta (Nudeln) und 2 Langusten (Krebstieren) überraschte, deren Scheren unter der Pasta herausragten.
Ich lies mich davon aber nicht abschrecken und genoss das durchaus schmackhafte wenn auch etwas außergewöhnliche Essen.
Ob ich dieses nun wirklich bestellt hatte, oder die sehr freundlichen Besitzer sich einfach mal einen lustigen Scherz mit mir erlaubt hatten, kann ich leider selber nicht genau sagen.
Sie haben sich jedenfalls dabei köstlich amüsiert. :) Das mexikanische Bier dazu schmeckte ebenfalls sehr angenehm.
Dazu gab es im Ort am gleichen Tag direkt vor der Kirche eine sehr volkstümliche Feier die mich mit vermutlich schon seit Jahrhunderten gespielter Musik und Glockengeläut durch den Abend geleitete.


Italienreise-Alpentour-2010-kombibild-5a

Am nächsten Tag ging es auf einer kürzeren Tour weiter bis kurz vor Florenz, da ich mir den Nachmittag für einen Stadtbummel freihalten wollte, der aber bei weitem nicht ausreichte.
Das 18km vor Florenz in einem schönen Kurort gelegene Hotel "Albergo-Trattorie la Bruna"  entsprach aber leider nicht meinen Wünschen mit sehr sehr kleinem Zimmer getrenntem Bad u.a. und auch der persönliche Umgang mit der Inhaberin ließ sehr zu wünschen übrig, bedingt allerdings durch Sprachprobleme, da meine umgangssprachlichen Englischkenntnisse leider nur gering sind.
Der Preis war mit Rabatt aber etwas angemessener als im Heft angegeben. Das Frühstück ließ dann aber wieder sehr zu wünschen übrig.

Florenz (Firenze) selber früher als eine der vier schönsten Städte Europas bekannt (zusammen mit Dresden und Istanbul (damals Konstantinopel) konnte aber nicht ganz meine Hoffnungen erfüllen, und wirkte großteils etwas vernachlässigt, war aber in der Kürze der Zeit auch unmöglich wirklich zu entdecken.
Ein paar schöne Schnappschüsse sind mir aber gelungen.
Die Verkehrsführung durch die Stadt war dabei zudem teilweise katastrophal, auf einem Platz mit 5 Abfahrten blieb mir nur diesen wieder über die eingefahrene Straße zu verlassen.
Die Umgebung der Stadt war sehr schön im Grün gelegen und auch mit ein paar wenigen aber schönen Bikerstrecken versehen.

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Von Florenz ging's am nächten Tag (anfangs per Autobahn) wieder zurück in die Alpen zum "Refugio Monte Baldo" zu der "Location Madonna delle Neve".
Dieses war laut Angabe im Ort Avio (nähe Gardasee) was aber nach einer Erkundigung im Ort, dazu führte das diese mich nach einer 10minutigen italienischen Erklärung, von der ich natürlich kein Wort verstand, auf eine enge Passstraße verwiesen, welche mich nach 20-30 Minuten bis auf eine Höhe von 1180m, auf den letzten Metern sogar noch über einen Kiesweg letztlich bis zum ersehnten Ziel brachte, das mitten in einem hohen Alpental sehr idyllisch gelegen ist.
Die Unterkunft war aber sehr schön und das Abendessen sehr günstig per Halbpension und ausgezeichnet und ließ nichts zu wünschen übrig (außer dann morgens das etwas spartanisch geratene Frühstück).

Italienreise-Alpentour-2010-kombibild-7c


Am nächsten Morgen ging es über viele teils enge Passstraßen mitten in Weinbergen nochmals quer durch die Alpen über wunderschöne Bergehänge und Wolkengebilde, weiter in Richtung Insbruck zurück nach Deutschland, das mich gleich wieder mit  Regen begrüßte.
Im "Alpengasthof zur Loisach" fand ich dann meine letzte angenehme Übernachtung bevor es am nächsten Tag bei freundlichem Wetter, dann früh per Autobahn durch München direkt wieder Nachhause nach Dresden ging.


Fazit

Insgesamt eine sehr schöne und große Alpentour mit sehr vielen schönen Pässen und meist sehr angenehmen und gemütlichen Unterkünften. Nur anfangs leider etwas verregnet.
Sehr zu empfehlen ist der echt Italienische Cappuchino der mit Kaffe und geschäumter Milch hergestellt wird und mit etwas Zucker in den Schaum eingestreut einfach traumhaft schmeckt.
Bestellt man hingegen eine normale  Tasse Kaffe, bekommt man immer einen Expresso hingestellt, oftmals sogar ohne zusätzliches Wasser.

Schade war das keine Zeit mehr für die Sauristour blieb, welche sicher sehr schön ist, und von uns bestimmt noch einmal nachgeholt wird.

Sehr zu empfehlen als Ausgangspunkt wäre auch die  "Location Madonna delle Neve" die in Ihrem Umfeld viele schöne Motorradrouten bietet (Routen-Karte auf Anfrage beim Inhaber erhältlich)
und zudem auch sehr günstig ist und gutes Essen bietet, nur etwas schwer zu finden.  :)




Ich hoffe Sie vielleicht ebenfalls zu einer ähnlichen Reise angeregt zu haben und freue mich natürlich über Eure Meinungen
oder noch mehr über eigene Reiseberichte oder Tourentipps die Ihr hier auch gern eintragen könnt (einfach registrieren und losschreiben).



viele liebe Grüße euer AndreSi





PS: hier eine Auswahl der Reise-Motive als kleine Bildershow


"Get the Flash Player" "to see this gallery."



PS2: Ihr könnt diese oder andere Motive auch als Grußkarten versenden unter: grusskarten-kostenlos



Allgemeine Italien Tipps

Allgemein wäre zu erwähnen das man in Italien meist für relativ viel Geld nur sehr wenig Fleisch bekommt.
Einkäufe in normalen Märkten und vor allem außerhalb üblicher Touristenregionen helfen dabei etwas Geld zu sparen.
Der Preis eines echten italienischen Capuccinos (sehr zu empfehlen, mit etwas Zucker) schwankt dabei von 1,20€ bis 4,80€ sehr stark.

Die Italiener fahren vor allem Motorroller und das sehr schnell und etwas extrem mit ständigem überholen in der Straßenmitte.
Hohe Geschwindigkeitsüberschreitungen von 95% aller Verkehrsteilnehmer (außerhalb der Alpenpässe) sind dort anscheinend völlig normal,
wo wenn eine Ortsgeschwindigkeit die mit 50km/h angegeben ist , man dort selbst mit über 70km/h immer noch ständig überholt wird.
Alles unter 80km/h ist den meisten einfach zu langsam. Straßenführungsmarkierungen fehlen in Städten öfters.
Moutgebühren der Autobahnen sind ziemlich teuer und sollten somit eher vermieden werden.





Streckenlängen (geschätzt)

Dresden - Erfurt   ca. 230km (Autobahn)
Erfurt - Solnhofen   ca. 340km (Autobahn, gegen Ende Landstraßen)   Hotel Adler ***, 01807 Solnhofen, Pappenheimer Straße 5, Tel.: 0049 -(0)91-458311-0, www.zumverkauftengroßvater.de 
Solnhofen - Eschen (Liechtenstein/Schweiz)   ca. 360km  Hotel Fernsicht, FL 9492 Eschen, Widengasse 5, Tel.: 004 23/373 28 80, www.fernsicht.li 
Eschen - Vaduz-Malbun-Bregenz (Vorarlberg/Österreich)   ca. 80km (Alpenstrecke in Liechtenstein und nach Bregenz)
Bregenz - Pfunds (Tirol/Österreich)   ca. 260km, (Alpenpassstraßen in Österreich) Hotel Tyrol ****, 6542 Pfunds, Stubenerstraße 296, Tel.: 0043-(0)5474-5247, www.hoteltyrol-austria.at 
Pfunds - Prägraten am Großvenediger (Kärnten/Österreich)   ca. 320km, Pension-Bäckerei-Cafe Rainer **, 9974 Prägraten am Großvenediger, St. Andrä 5a, Tel.: 0043-(0)4877-52 09, www.pension-rainer.at 
Prägraten am Großvenediger - Gardasee/Tignale (Italien)   ca. 300km, Albergo Castello **, 25080 Tignale, Via Castello 16, Tel.: 0039-0365-73041,  www.albergocastello.it
Gardasee/Tignale - Marano sul Panaro (bei Modena)   ca. 280km, Locanda Marcella ***, 41054 Marano sul Panaro, Via Festa 530, Tel.: 0039-081-5330205, www.locandamarcella.it
Marano sul Panaro (bei Modena) - Bivigliano-Vaglia (bei Florenz)   ca. 130km, Albergo-Trattoria la Bruna **, 50030/6 Bivigliano-Vaglia, Via della Fittaccia 5, Tel.: 0039-055406614, www.hotellabruna.com
Florenz - Madonna delle Neve - Avio    ca. 360km Refugio Monte Baldo, 38063 Madonna delle Neve - Avio, in den Bergen bei "Location Madonna delle Neve", Tel.: 0039-0464-391553, www.rifugiomontebaldo.it
Madonna delle Neve -  Großweil (Deutschland)   ca. 330km, Alpengasthof zur Loisach ***, 82439 Großweil, Alterkirchenweg 1, Tel.: 0049-(0) 8851-92400, www.alpengasthof-zur-loisach.de
Großweil - Dresden   ca. 530km (Autobahn)

gefahrene Gesamtstrecke in 13 Tagen ca. 3500-4000km



Die meisten Hotels wurden aus dem "Bike & Home" Katalog für Bikerfreundliche Unterkünfte entnommen (erhältlich für 6€ bei Louis ) der zudem in vielen Unterkünften 5€ Rabatt bei Buchvorlage gewährt.


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Zuletzt aktualisiert am Sonntag, den 10. Oktober 2010 um 16:53 Uhr
 
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